Weitblick statt Panikmache und Mikromanagement: Mit einer konsequenten Überprüfung der staatlichen Aufgaben will die FDP-Fraktion die Finanzen des Kantons Thurgau ins Lot bringen. Die FDP setzt sich in der Budgetdebatte des Grossen Rates vom Mittwoch gegen eine Steuererhöhung auf dem Buckel der Bevölkerung ein. Der angekündigten Antragsflut steht die FDP-Fraktion kritisch gegenüber. Sie wird die Forderungen von Grossratsmitgliedern differenziert prüfen und nur jene Anträge unterstützen, die nachhaltig zur Verbesserung des Staatshaushaltes beitragen.
Der Kanton Thurgau hat strukturelle finanzielle Probleme. Dennoch warnt FDP-Fraktionspräsident Thomas Leu vor einer starken Einmischung des Grossen Rates in einzelne Planzahlen an der Budgetdebatte vom Mittwoch und vor einer Erhöhung des Steuerfusses: «Es wird nicht besser, wenn der Grosse Rat im Mikromanagement verharrt. Regierungsrat und Parlament müssen jetzt die Verantwortung übernehmen und ihre Hausaufgaben erledigen. «Eine Steuererhöhung auf dem Buckel der Bevölkerung ist nicht die Lösung und wird deshalb von unserer Fraktion zum aktuellen Zeitpunkt strikte abgelehnt.»
Rahmenbedingungen schaffen
In der Eintretensdebatte des Grossen Rates zum Budget 2025 hat sich die FDP-Fraktion deutlich für eine Kürzung der Globalpauschale der Ämter um zwei Prozent ausgesprochen. «Es liegt am Regierungsrat, in den Ämtern den Sparhebel anzusetzen», betont Gabriel Macedo, Präsident der FDP.Die Liberalen Thurgau. Es macht nach Gabriel Macedo keinen Sinn, dass der Grosse Rat bei einem Budget von 2.6 Milliarden Franken mit Erbsenzählen beginnt. Die FDP.Die Liberalen Thurgau will Rahmenbedingungen schaffen, um die strukturellen Probleme langfristig und nachhaltig zu lösen.
Handlungsspielraum für die Zukunft
Aktuell können rund 80 Prozent der Ausgaben nicht direkt beeinflusst werden, weil es sich um gebundene Ausgaben handelt. Bei diesen ist der Kanton wegen gesetzlicher Vorgaben oder Vereinbarungen verpflichtet, bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Die FDP-Fraktion fordert deshalb eine umfassende Überprüfung der Aufgaben des Staates, um mehr Handlungsspielraum für die Zukunft zu schaffen.
Hinterfragen in guten und in schlechten Zeiten
Wo nötig, müssen gesetzliche Anpassungen vorgenommen werden. Gerade auch auf die in den letzten Jahren zusätzlich selbst auferlegten Aufgaben muss ein spezielles Augenmerk gerichtet werden. FDP-Fraktionspräsident Thomas Leu sagt: «Wir müssen in schlechten, wie auch in guten Zeiten kritisch hinterfragen, ob alle Bestandteile der gesetzlichen Aufträge noch zeitgemäss sind und festlegen, welche Leistungen in Zukunft zentral sein werden.» FDP-Parteipräsident Gabriel Macedo wünscht sich hinter den Gesetzeserlassen ein Preisschild. «So können wir besser beurteilen, bei welchen gebundenen Ausgaben wir den Hebel ansetzen müssen. Die aktuell schwierige Situation sehen wir auch als Chance, um den Thurgau fit für die Zukunft zu machen.»